Das Mühlengebäude

Die ersten Fotos vom Beginn des 20.Jahrh. zeigen einen offensichtlich nach 1850 errichteten Bau.

Das heutige Mühlengebäude ist ein zweigeschossiger Holzskelettbau auf rechteckigem Grundriss, mit Satteldach, westlich offen angereiht an den Giebel eines massiven Gaststättengebäudes, welches man von 1965-67 errichtete, nachdem schon 1960 der baufällige Wohn- und Gaststättenteil des Mühlengebäudes abgerissen worden war. Seinerzeit wurden auch die nordseitig gelegenen Stallungen abgerissen und statt dessen eine massive Wand aufgemauert. Die Grundmauern bestehen aus verschiedenen Ziegelformaten.

Das Gebäude enthält eine nahezu komplette, historische Mühlenanlage, teilweise mit eigenem, zusätzlichem Tragwerk (Mahlgerüst) in Verbindung mit der Baukonstruktion.

Die südliche Fachwerkwand wurde bei der großen Instandsetzung Anfang der 1980er Jahre neu gebaut, anstelle der vor Jahrzehnten verputzten Backsteinwand. Die Haustür ist ein Versatzstück aus der alten Cottbuser Klosterstraße. Aus dieser Zeit stammen auch die beiden Fledermausgauben auf dem Dach.

Das östliche Giebelfachwerk trägt außen eine einfache Brettschalung. Das Obergeschoss liegt bereits im Dachraum. Seine Decke ist die bedielte und begehbare Kehlbalkenlage.

Das Erdgeschoss hat die Außenmaße 11,23 x 11,45 m = 128,58 m² und ist ca. 2,84 m hoch.

Darüber liegt das Satteldach, ein Kehlbalkendach mit liegendem Stuhl, dem bei einem früheren Umbau die Deckenbalken herausgeschnitten wurden, um eine tiefer liegende, neue Decke darunter einzuziehen. Der Dachstuhl hat 12 Gespärre und je 0,45 m Traufüberstand sowie 5,45 m Firsthöhe über dem EG-Fußboden.

2013 wurde die gesamte hölzerne Tragkonstruktion einschließlich Dachstuhl kleinteilig und bestandschonend repariert und ist seither wieder voll tragfähig, was zuvor in Folge vieler gebrochener Sparren und sonstiger Schäden so nicht mehr war.

Die Dachhaut, seit 1985 eine einfache, gespließte und stellenweise undichte Biberschwanzdeckung, wurde erneuert und als Doppeldeckung ausgeführt. Bei der Gelegenheit wurde auch ein zweiter baulicher Rettungsweg geschaffen. Das teilweise nur bekriechbare Untergeschoss ist eine weitgehend funktionslose, offene Gründung und enthält an Mühlentechnik nur die beiden Elevatorfüße mit Gosse.

Urheberrecht:

Thomas Siebert, Sprewehrmühle e.V. Foto 1-5 Stadtarchiv Cottbus